Im Herbst 1833 kaufte das Städelsche Kunstinstitut die hochkarätige Gemäldekollektion des Wiener Kunstsammlers und -händlers Nikolaus Baranowsky. Damit wurde es möglich, den Italienersaal völlig neu zu ordnen. Als die englische Künstlerin Mary Ellen Best im Frühsommer 1835 Frankfurt besuchte, konnte sie auch die neue Hängung dokumentieren. Der Saal war nun dicht an dicht mit Gemälden gefüllt.
Mit Hilfe des 1835 erschienenen Gemäldeverzeichnisses lässt sich die damalige Hängung des Saals auch für die Wandabschnitte rekonstruieren, die Best nicht im Bild festgehalten hatte. Diese neue Präsentation folgte offenkundig chronologischen Erwägungen. Die Büste des Stifters Städel wurde von Werken der Hochrenaissance und namentlich von Raffael, Bellini und Tizian zugeschriebenen Bildern flankiert. Die im Rücken des Eintretenden liegende Nordwand war hingegen mit Gemälden des römischen, Bologneser und venezianischen Barock bestückt. In der Ost-West-Achse standen sich mit den großformatigen Altarbildern von Moretto und Giacomo Francia Werke aus dem zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts gegenüber (Inv. Nr. 869 und 844).
Mit der Erweiterung der Italienersammlung hatten die Entscheidungsträger im Kunstinstitut ihre Vision realisiert: Das Städel Museum wurde zu einem Ort, an dem die Entwicklung der Kunst durch die Jahrhunderte in allen wichtigen Schulen nachzuvollziehen war, deren Höhepunkt aber die italienische Malerei der Renaissance war.