Elf Bildnisse oder Einzelfiguren waren in diesem Kabinett versammelt. Betrachtet man sie näher, stechen bewusste Verklammerungen mit den übrigen Gemälden ins Auge.
An der linken Wand begleiteten zwei junge Kavaliere das zentral platzierte Porträt eines rot gekleideten Jungen mit Strohhut. Dieses Bild hatte lange als Rubens-Werk gegolten, wurde nun aber als Werk des Dordrechter Malers Jakob Cuyp betrachtet. Die Miniaturen darunter stammen aus der Schule der Leidener Feinmaler. Aus ihr ging auch Godfried Schalcken hervor, dessen „Heilige Familie“ in deren Mitte platziert ist. Auf der Stirnwand des Raumes hing das Bildnis eines Malers, der im 19. Jahrhundert als Jan Asselijn angesehen wurde, heute aber mit Karel Slabbaert identifiziert wird. Dieses Porträt wurde in der Hängung mit den beiden flankierenden Landschaften von Dujardin und Pijnacker verklammert, da auch Asselijn ein Vertreter der italianisierenden Richtung in der holländischen Malerei war. Am südlichen Licht orientierte sich auch der Deutsche Johann Heinrich Roos. Von seiner Hand stammt das Gemäldepaar, das in der zweiten Reihe auf der Stirnseite ausgestellt war. Hier war eine weitere Verklammerung inszeniert: Das übereck zum „Pferdestall“ gehängte Porträt galt damals – wenn auch mit Fragezeichen – als Roos’ Selbstbildnis.