Im ersten Sammlungsraum wurde fortgesetzt, was mit der Hängung im Treppenhaus zu beiden Seiten der Eingangstür bereits angelegt worden war: Die Gegenüberstellung von italienischer und flämischer Malerei, wobei hier insbesondere Peter Paul Rubens herausragte.
Die undurchfensterte Längswand, welche der Eintretende als erstes erblickte, war symmetrisch inszeniert. Auf der Mittelachse folgten von oben nach unten ein Männerbildnis des Franzosen Alexis Grimou, eine biblische Historie von „Bassano“ und das Bild eines Rubens-Schülers von vier halbfigurigen Charakterstudien, eines Orientalen, eines Afrikaners, eines Spaniers und eines Mannes, dessen Haupt von mit einem roten Tuch umhüllt war (Inv. Nr. 241–243). In die Ecken positionierte Städel (Kopien nach?) Luca Giordano, die in der oberen Reihe ein niederländisches Genregemälde und die Darstellung eines Schimmels rahmten. Letztere hielt Städel für ein eigenhändiges Werk von Peter Paul Rubens. Die Paarung von italienischer und flämischer Malerei wird auch auf der Ebene der kleinen Gemälde fortgesetzt: In der dritten Reihe rechts wurden etwa eine „Heilige Cäcilie“ nach Rubens und ein Bild von Simone Cantarini als Pendants gehängt (Inv. Nr. 253 und 255).
Auf der gegenüberliegenden Nordwand nahm ebenfalls ein Gemälde von (oder nach?) Rubens, das Städel selbst noch als „Jesus heilt einen Gelähmten“ beschrieben hatte (Inv. Nr. 298), die Mitte eines Bildertableaus ein. Die Anordnung der 17 Kleinformate über dem Kamin folgte dem Prinzip von Ähnlichkeit und Kontrast: So wurde eine mutmaßlich italienische Darstellung eines Rauchers einer flämischen Trinkerin gegenübergestellt (Inv. Nr. 280 und 282) oder eine „Dem Meer entsteigenden Venus“ des Bologneser Barockmalers Francesco Albani mit einem holländischen Viehstück kombiniert (Inv. Nr. 286 und 289). Aber auch französische und deutsche Meister des 16. und 18. Jahrhunderts waren in dieser gedrängten Anordnung vertreten.