Wie das vorhergehende Kabinett 8 war auch dieser Raum der Frankfurter Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts gewidmet. Seine Hauptattraktion war Adam Elsheimer.
Neben Abraham Mignon, Jeremias van Winghe, Johann Georg Trautmann und Johann Daniel Bager war Adam Elsheimer der berühmteste Malersohn der Stadt. Elsheimer zog bereits in jungen Jahren nach Rom und wurde dort einer der Gründerväter des Barock. Dass sein Andenken in Frankfurt stets hochgehalten wurde, man sein Werk aber trotzdem nicht gut kannte, spiegelt sich auch in der Städel-Sammlung. Zwei Gemälde wurden im Zentrum der linken Kabinettwand inszeniert: die „Geburt des Adonis“ (damals als „Bacchus mit den Nymphen von Nisa“ angesehen) sowie „Paulus und Barnabas in Lystra“. Beide Bilder galten 1878 als Elsheimer-Werke. Heute wissen wir allerdings, dass sie von zeitgenössischen niederländischen Malern stammen. Auch die beiden seitlich anschließenden Kupfertäfelchen hatten traditionell als von Elsheimer gegolten. Sie waren aber schon 1878 als Nachfolge-Werke eingestuft worden.
Heute beherbergt das Städel Museum dennoch die wichtigste Sammlung von Elsheimer-Gemälden weltweit. Alle diese Originalwerke sollten allerdings erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts erworben werden.