...; Slg. Carl Damian Disch (1821-1880, Gastwirt), Köln;...; Frankfurter Kunstverein; verkauft am 31. Mai 1876, RM 1680, an das Städelsche Kunstinstitut; Verst. Süddeutsches Museum u.a., München (Helbing), 24.-25. (24.) November 1933, Nr. 10, RM 580;...
Verst. Süddeutsches Museum u.a., München (Helbing), 24.-25. (24.) November 1933, Nr. 10, RM 580;...
Nicht enthalten
Nr. 1111 („Bernard v. Orley. Die Dame im Zimmer“)
Nicht enthalten
Nicht enthalten
S. 104f., Nr. 114 („Bernard van Orley“)
I (1900), S. 242-244, Nr. 114 („Niederländischer Meister zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die H. Magdalena. In einem Innenraum die jugendliche Gestalt der Heiligen in reicher Kleidung, von vorne und bis zu den Hüften gesehen an einem mit einem grünen Tuch bedeckten Tische sitzend. Der Kopf ist in dreiviertel Profilstellung nach links geneigt, der Blick auf ein mit Miniaturen geschmücktes Gebetbuch gerichtet, das aufgeschlagen in beiden Händen liegt. Vorn auf dem Tische steht links das goldene Salbgefäss. Das schwarze Sammetleibchen, das Magdalena oberhalb seines Rockes von gleicher Farbe trägt, zeigt einen tiefliegenden geraden Halsauschnitt, dessen Rand durch einen feinstoffigen weissen Besatzstreifen um weniges erhöht wird; die weiten Hängeärmel sind von rother Farbe, darunter kommt auf der rechten Seite ein engerer Unterärmel auf einem neutralen, umbra-ähnlichen Ton zum Vorschein, der am Handgelenk in einer weissen Manchette endigt. Eine schlichte goldenen Kette hängt um den Hals bis auf die Brust herab. Das gescheitelte blonde Haar bedeckt auf dem Hinterkopf eine nach französischer Mode geformte Haube, weiss mit rothem Besatzstreifen und goldenen Schnüren verziert, unter dem Kinn gebunden und überragt von einem schwarzen flach geformten Tuchaufsatz, dessen gesteifter Vordertheil sich als viereckige Platte nah der Stirn vorschiebt. Die Wände des Zimmers sind bis zur halben Höhe mit Holz getäfelt, das Fenster links mit gemalten Scheiben versehen. Ein an der grauen Wand des Hintergrundes angebrachtes Bordbrett dient zur Aufbewahrung zweier Dosen und einer auf einem darunterliegenden Buche stehenden halbgefüllten bauchigen Glasflasche; darunter hängt an der Wand eine Scheere; in einer Nische rechts davon steht ein Weinglas, unterhalb dessen ein beschriebener Zettel an der Wand angeheftet ist. [...]Der Art des niederländischen (wallonischen?) Meisters verwandt, der nach Scheiblers Vorgang als „der Meister der weiblichen Halbfiguren“ (thätig im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts) bezeichnet zu werden pflegt und für den Justi nicht minder zutreffend die Bezeichnung „Meister der Magdalenen“ gebraucht. Eine etwa gleichzeitige, künstlerisch überlegende Replik, jedoch mit offenem Fenster und sonstigen geringen Abweichungen im Besitz der Vieweg'schen Erben in Braunschweig (aus den Sammlungen Rhaban Ruhl in Cöln und König Wilhelm II. der Niederlande). Beide Bilder sind, wie es scheint, Copien nach einem verloren gegangenen Original des Magdalenenmeisters; beide gehören sie einer weit verbreiteten Gattung von Imitationen an, die gegen Ende des 16. und im beginnenden 17. Jahrhundert in Anlehnung an die Vorbilder der klassischen altniederländischen Malerei und in deren Heimat selbst entstanden sind. Zur näheren Bestimmung unseres Gemäldes vermag im besonderen ein in Darstellung und Ausführung ähnliches Bild in der Sammlung des Earl of Cowper in Panshanger die Richtung anzuzeigen, es ist von 1602 datiert und mit dem Namen eines Peter Claeis bezeichnet, vermuthlich des bekannten Archaisten ([gest.] 1612), dessen Werken man in Brügge vielfach begegnet. Von derselben oder einer nahe verwandten Hand dürfte auch unser Bild herrühren.“)